

Von der Wüste bis zu den Bergen, den Meeren bis zu den Vulkanen spannen sich die gewebten Stoffe schon seit Jahrhunderten. Die Motive sind verwurzelt in vielen Kulturen und sind so einzigartig wie die Kunsthandwerker die sie weben. Es ist Zeit die Menschen vorzustellen und die Geschichte der traditionellen Webkunst zu erzählen!

Die kleine Bergstadt Paxtoca (ausgesprochen Pash toca) gerade außerhalb von Quetzaltenango, Guatemala, ist unsere Quelle für gewebte Maya Textilien. Die Landwirtschaft ist immer noch die primäre Einnahmequelle der Bewohner (meist Mais und Äpfel), aber die Webkunst Ausdruck des Lebens und der Identität. Die einheimischen Frauen und einige der Männer aus älteren Generationen tragen weiterhin ihre traditionelle Maya-Kleidung, bekannt als Tipica.

Der Prozess beginnt mit dem Spinnen von Baumwollgarn in sorgfältig gemessene Abschnitte mit dem Namen "Cordeles", in diese dann in eine größere Charge von Garn namens "Labores" gewoben wird.
Die ungefärbten Schnüre sind über einen Holzrahmen gestreckt und in mehrere einzelne Bündel getrennt. In diese Bündel wird dann ein Muster, dass nur dem Kunsthandwerker bekannt ist, aus kleinen Knoten gebunden.



Nach dem Färben der Cordeles werden sie auf ein Rad geschleudert, dass mehrere Spulen erzeugt, die dann in den Rechen geladen werden, der während des Webens verwendet wird, um den Abschluss zu definieren. Die "Kette" ist die lange vertikale Richtung des Garns, die den Großteil des Grundgewebes ausmacht.

Die Art des Webstuhls, der in Guatemala benutzt wird, wird ein "treadle loom" genannt. Dies beschriebt einen größeren hölzern-gerahmten Webstuhl. Der Rechen an der Vorderseite des Webstuhls füttert den Kettenfaden in den Kopf des Webstuhls, wo der Weber sitzt, um das Motiv und das Schiffchen zu führen. Unterhalb des Webstuhls wird der Stoff aufgerollt und so die Spannung gehalten.

Einer der wichtigsten Schritte im Webprozess ist eine Reihe von Auf- und Abwärtsbewegungen, die die Schichten des Stoffes voneinander trennen, damit das Schiffchen durchlaufen kann. Diese Bewegung definiert das Motiv und wird vom Fußpedal durch den Künstler unter dem Webstuhl betrieben. Der Prozess ist sehr rhythmisch und scheint fast einen eigenen Trommelschlag zu schaffen.

Am Ende werden das Motiv und die Farben magisch aufgedeckt! Obwohl wir den Prozess gut verstehen, ist es immer wieder ein kleines Wunder zu erleben wie ein solches Detailreichtum entsteht. Ausgehend von nur Garn und einem Bild in der Vorstellung des Künstlers entstehen, Muster von Maya Menschen, Tiere, Symbole und Pflanzen auf den fertigen Textilien.
